Heute ist mein Krebsjahrestag

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Gestern vor genau einem Jahr war ich zum dritten Mal nacheinander in einer Notaufnahme und hatte innere Blutungen. Diese wurden mit einer Notoperation gestillt. Danke übrigens an die österreichische  Oberärztin aus der chirurgischen Notaufnahme. Am Tag darauf, dem 12.01.2018, bekam ich die –Diagnose: (Bauch-)Hodenkrebs. Ich war erstmal geschockt und 2018 wurde zu einem echt Scheißjahr. Den Rückblick findet ihr hier. Dafür sieht es jetzt relativ gut aus. Die Tumormarker sind im Normalbereich. Daher kann ich schon wieder bunte Bilder von Krebsen posten. Für Rest killt: Keep Kicking Cancers Ass.

Eigentlich wollte ich einen Beitrag darüber schreiben, wie ich am Montag für 10 Stunden in der Notaufnahme war, weil ich komische Schmerzen und Angst vor Blutungen hatte. Ich habe aber in meinem Blog schon genug über Krankenhäuser, Ängste oder Behandlungen gesprochen. Deshalb gibt es nun ein buntes Potpourri zum Jahrestag.

Gedankenströme

Leider fallen mir nicht sehr viele positive Themen ein. Ich möchte nur ungern über einige Nebenwirkungen in der Leistengegend schreiben, die mich noch quälen. Die Langeweile in mir habe ich schon angesprochen. Sie kommt in Schüben immer wieder, weil die Grundmotivation fehlt. Ab und zu mache ich mir Gedanken, ob das sogar eine depressive Verstimmung sein könnte. Diese Stimmung möchte ich aber nicht zum Thema des Beitrags machen. Ich wollte kurz Freundschaft und auch konkrete Beziehungen ansprechen. Allerdings will ich das diesen Menschen persönlich sagen. Ich überlege gerade beim Schreiben, was ich anschneiden könnte. Außer der Pizza, die ich nachher essen werde. Hmmm….

Eins ist klar. Der Jahrestag ist eigentlich nichts besonderes. Ich fühle mich trotzdem genötigt, etwas zu schreiben. Warum? Weil dieser Tag mein Leben stark beeinflusst hat. Außerdem will ich smart wirken. Ich möchte etwas von mir zeigen und ich will meinen Mitmenschen Weisheiten vermitteln. Wer will das nicht? Leute teilen andauernd Videos oder Artikel, um ihr inneren Geschmack zu zeigen.

Ich habe im letzten Jahr aufgehört Bücher, Videos oder Artikel über „philosophische“ Themen zu lesen: Theorien von der Welt oder wie man am besten etwas machen sollte. Stattdessen lese und höre ich Warhammer, Techno, Metall und schaue mir Theorien über Game of Thrones an. Manche nennen das Eskapismus. Aber mir ist einfach gerade danach. Das kann sich auch wieder ändern. Darum gibt es an dieser Stelle kein Motivationsvideo für euch. Stattdessen präsentiere ich ein Video, dass mir letztes Jahr viel Freude bereitet hat.

Ich weiß. Ein Video über Pizza ist keine Hochkultur. Mich hat es dafür inspiriert.

Andererseits sind die letzten Absätze auch ein guter Ausdruck meiner geistigen Verfassung. Ich muss erst noch Antworten finden. Dank der Ärzte habe ich dazu auch die Zeit. Daher beeile ich mich nicht. Nach so einem Jahr ist einiges im Fluss. Gleichzeitig will ich mit diesem Blog Menschen auch öffentlich zeigen, dass es keine Schande ist, mal keinen Plan zu haben oder verunsichert zu sein. Es gibt Ereignisse oder Gedanken, die einen aus der Bahn werfen. Öffnet euch gegenüber euch selbst und auch anderen. Den Rest besorgen gutes Essen und Sport. Still not loving doing sports.

Noch eine Nachricht an alle Krebsspastis:

Ich wünsche allen Kämpfern und Kämpferinnen gegen den Krebs viel Kraft. Ihr seid nicht allein. Es gibt viele Stiftungen, Krankenhäuser und gute Ärzte, die euch helfen können. Informationen findet ihr unter: meiner Krebscheckliste und beim Krebsinformationsdienst. Klar, es wird Scheiße. Wer will schon Krebs haben. Aber gebt die Hoffnung nicht auf und sucht etwas, das euch motiviert. Meist sind es die eigenen Kinder oder einfach nur der Wille zum Leben. Gerade Hodenkrebs ist auch in jungen Jahren gute behandelbar. Es gibt härtere Krebsgegner 🙁

Schlussworte:

Am Ende noch drei wichtige persönliche Erkenntnisse in diesem Jahr:

  1. Mehr handeln und nicht so viel denken. Erfahrung ist wichtiger als Gehirnschiss. Klappt noch nicht ganz, weil ich noch nicht weiß, was ich mache will. Kommt aber.
  2. Ich bin für mich selbst verantwortlich (geh in die Notaufnahme, wenn es dir nicht gut geht!). Trotzdem ist das Leben alleine scheiße. Darum will ich kein Arschloch sein. Was aber noch wichtiger ist: mich mit anderen Menschen auf eine ehrliche Art und Weise verbinden und Spaß haben.
  3. Nummer drei wird jetzt hart, aber: Fick die Arbeit. Das heißt nicht, dass ich unmotiviert arbeite. Im Gegenteil. Es heißt für mich lediglich, dass ich zu meinen Konditionen arbeite und für mich Arbeit nicht der wichtigste Lebensinhalt ist.

Ihr könnt das alles anders sehen. Ich habe nur für mich gesprochen.

Ist das alles?

Leider bleibt ein Thema aktuell. Darum hoffe ich, dass dein Körper das packt T.! Die Rückschläge sind einfach zu häufig. Ich hatte echt gehofft, dass keine weiteren Schritte mehr nötig sind. Es nervt und ist scheiße. Ich wünsche dir Gesundheit und wir hören uns!

Heute ist mein Krebsjahrestag 2

 

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